Auswirkungen von Streicherklassen-unterricht
Auswirkungen von Streicherklassenunterricht

1. Die "Bastian-Studie"
2. Instrumentalunterricht für alle
3. Offene Ohren für Klassisches bewahren
4. Ergebnisse weiterer Studien



These: Instrumentaler Klassenunterricht hat, durch verschiedene Studien nachgewiesene, positive Auswirk-ungen auf viele Bereiche: Die Persönlichkeitsentwicklung wird gefördert in Bezug auf Selbstbild (das besonders an weiterführenden Schulen), Kommunikationsfähigkeit und sozialer Kompetenz. Die Lernfähigkeit der Schüler in anderen Schulfächern verbessert sich bis hin zu einer nachweisbaren Steigerung des IQ. Streicherklassen sind darüber hinaus unentbehrlich für die Bewahrung und Aneignung des klassischen Musikerbes.


1. Die "Bastian-Studie"
Hans Günther Bastian, MUSIK(ERZIEHUNG) UND IHRE WIRKUNG. Eine Langzeitstudie an Berliner Grundschulen (Schott Musik International) Mainz 2000, unter Mitarbeit von A. Kormann, R. Hafen und M. Koch

Die Studie „Musik(erziehung) und ihre Wirkung" von Hans-Günther Bastian dokumentiert, analysiert und interpretiert quantitative und qualitative Daten des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (Berlin) geförderten Projektes „Zum Einfluss von erweiterter Musikerziehung auf die allgemeine und individuelle Entwicklung von Kindern". Die Untersuchung wurde zwischen 1992 und 1998 im Rahmen einer sechsjährigen Langzeitstudie an Berliner Grundschulen mit musikbetonten Zügen (2 stündiger Musikunterricht + Erlernen eines Instrumentes + Musizieren im Ensemble) und an zwei Vergleichsschulen (konventioneller einstündiger Musikunter-richt) durchgeführt. Die Evaluation der Entwicklung ausgewählter Persönlichkeitsmerkmale der Kinder (Modellgruppe-MG vs. Kontrollgruppe-KG) stand unter dem Fokus der Hypothesen zu positiven Transfereffekten von „erweiterter" Musikerziehung.

Bastian kann im Ergebnis der Studie feststellen, dass die soziale Kompetenz und soziale Reflexionsfähigkeit der Schüler in musikbetonten Klassen deutlich gefördert wird. Er empfiehlt daher, Musikerziehung als eine Chance gegen Gewalt und Aggression in der Gesellschaft zu nutzen.

Es lässt sich eine eindeutige Steigerung der Intelligenz durch die Teilnahme am musikbetonten Unterricht feststellen. Von besonderer sozialer Bedeutung ist dabei, dass sozial benachteiligte und in ihrer kognitiven Entwicklung weniger geförderte Kinder (mit unterdurch-schnittlichem IQ) sich in musikbetonten Klassen kontinuierlich positiv entwickeln, was von der Kontrollgruppe so nicht gesagt werden kann.

Von Bedeutung ist auch die Feststellung von Bastian, dass der erhebliche zusätzliche Zeitaufwand für eine musikb-etonte Ausbildung ganz eindeutig nicht zu Lasten der allgemeinen schulischen Leistungen geht. Der prozentuale Anteil der Kinder mit überdurchschnittlich guten Leistungen ist in den Musikklassen oftmals höher als in den Klassen mit traditionellem Musikunterricht.

Die logische Forderung von Bastian, wie sie in Streicherklassen-Schulen zumindest für die teilnehmenden Schüler regelmäßig umgesetzt wird: Alle Schüler der allgemeinbildenden Schule erhalten in allen Bundesländern neben einem mindestens zweistündigen Musikunterricht die Chance, in der Schule ein Instrument zu erlernen und in einem Ensemble zu musizieren.

Die Ergebnisse der Bastian-Studie können Sie hier detail-lierter nachlesen (PDF).

TOP


2. Instrumentalunterricht für alle (Gerd Arendt)
Gerd Arendt, Instrumentalunterricht für alle? Zur langfristigen Relevanz des Klassenmusizierens und der Notwendigkeit einer Reform des Musikunterrichts, Forum Musikpädagogik, Band 91, Wißner-Verlag Augsburg 2009

In einer mehrjährigen Studie evaluierte der Autor den Streicherklassenunterricht bei Pionieren des Klassen-musizierens in Deutschland und analysierte die Biographien von Absolventen. Als Konsequenz aus seinen Ergebnissen plädiert Arendt für eine Reform des Musikunterrichts und ermutigt heutige und künftige Musiklehrer, an ihren Schulen das Klassenmusizieren einzuführen.

Als Ergebnis seiner Studie kann er vor allem langfristige positive Wirkungen des Streicherklassenunterrichts auf die Persönlichkeit der Schüler konstatieren.

So wurde eine Entwicklung des Selbstwertgefühls festge-stellt aufgrund klar differenzierter Erlebnisse:

  • Stolz in Abgrenzung zu anderen Schülern aus dem konventionellen Musikunterricht
  • Stolz aufgrund von Auftritten
  • Stolz wegen Überlegenheit in musikalischem Know-How
  • Stolz auf mich selbst
  • Stolz auf das, was ich gelernt habe

Arendt konstatierte eine positive Identitätsbildung bei ehemaligen Streicherklassenschülern: Man werde langfristig offener und zufriedener. Eine Steigerung der subjektiven Zufriedenheit mit der eigenen Persönlichkeit, einhergehend mit einer höheren Kommunikationsbereitschaft sei zu bemerken bei gleichzeitiger Bereitschaft zu Selbstkritik und Reflexion über das eigene Handeln.

Offenbar fördere der Streicherklassenunterricht generelle Eigenschaften, die für das spätere Berufsleben nützlich sein könnten, so Weitermachen, Üben, Schnelligkeit, Gewissen-haftigkeit, Konzentration, Ordnungsliebe, Besonnenheit, Streben nach Erfolg und Perfektion.

TOP


3. Offene Ohren für Klassisches bewahren
(Christoph Louven)

Offene Ohren für Klassisches bewahren
Eine Langzeitstudie zu den Auswirkungen des Klassenmusizierens auf den Musikgeschmack, Zusammen-fassung der Ergebnisse in der Neuen Musikzeitung, Ausgabe 04/10

Die Studie von Louven basiert auf der durch zahlreiche wissenschaftliche Studien gelegten Beobachtung, dass der Grundstein für die Entwicklung individueller musikalischer Vorlieben durch die Erfahrungen in der Kindheit gelegt wird. Kleine Kinder (etwa im Kindergartenalter) reagieren auf unbekannte Musik im Allgemeinen noch unbefangen, neugierig und offen. Der britische Musikpädagoge David Hargreaves prägte 1982 für diese kindliche Offenheit gegenüber ungewöhnlichen oder unbekannten Musikstilen den sehr bildhaften Begriff der „Open-Earedness“ und formulierte die viel beachtete Vermutung, dass diese „Offenohrigkeit“ altersabhängig ist.1) Bereits während der Grundschulzeit ist nach Hargreaves eine Abnahme der Offenohrigkeit zu erwarten, und es beginnt sich ein standardisierter (Pop-)Musikgeschmack durchzusetzen.

Luoven untersuchte die Entwicklung der Musik-Präferenzen an der Friedrich-Fröbel-Grundschule in Kempen/Ndrh., an der Streicherklassenunterricht nach Paul Rolland angeboten wurde. Insgesamt 303 Streicherschüler und 244 Nichtstreicher wurden in die Studie einbezogen. Als Ergebnis kann er feststellen, dass Streicherklassenschüler ihre zu Beginn der Grundschulzeit vorhandene Offenheit gegenüber klassischer Musik bis in die 4 Klasse hinein behalten, während Nicht-Streicher im gleichen Zeitraum eine zum Teil gravierende Abneigung gegen diese Musik entwickeln:

„Bei den Nicht-Streichern ist Pop mit Abstand am beliebtesten, während sich Avantgarde/Ethno und Klassik statistisch nicht unterscheiden. Bei allen Stilen zeigt sich der in anderen Studien oft beobachtete, typische Verlauf eines drastischen Abfalls der Zustimmung, insbesondere in der kritischen Phase vom 2. zum 3. Schuljahr. Bei den Streichern hingegen zeigt sich dies nur bei Avantgarde/ Ethno. Bei Klassik und Pop hingegen bleibt das Absinken aus: Im Rahmen der normalen statistischen Schwankung bleibt das Gefallen an diesen Stilen konstant hoch. Dies führt dazu, dass Pop von den anfangs kritischeren Streicherkindern im 3. und 4. Schuljahr statistisch genauso hoch geschätzt wird wie von den Nicht-Streichern.
Bei der Klassik bewahren die Streicherkinder das Interesse auf gleich hohem Niveau, während die Nicht-Streicher das Interesse verlieren. Der Streicherklassen-Unterricht scheint demnach nicht nur das Interesse an Musik überhaupt zu befördern, sondern insbesondere die offenen Ohren für klassische Musik zu erhalten, ohne die Kinder deswegen zu Pop-Verächtern zu erziehen.“

Hier die Entwicklung bei den Nicht-Streichern. Höhere Werte bedeuten eine stärkere Ablehnung:


Im Vergleich dazu die Werte der Streicherklassen-Schüler:


Streicherklassenunterricht scheint daher unentbehrlich zu sein, wenn es darum geht, unser großes musikalisches Erbe den nachfolgenden Generationen weiter zu vermitteln.

Der komplette Artikel ist auf der Website der NMZ über folgenden Link abrufbar:

www.nmz.de/artikel/offene-ohren-fuer-klassisches-bewahren

1) Hargreaves, David J. (1982): The development of aesthetic reactions to music, Psychology of Music (Special issue): S. 51–54.

TOP


4. Ergebnisse weiterer Studien

Zum Zusammenhang von musikalischer Betätigung und anderen Persönlichkeitsbereichen gibt es inzwischen viele wissenschaftliche Studien. Dabei haben sich drei für Instrumentalklassen wesentliche Ergebnisse herauskristal-lisiert:

  • Eigene musikalische Betätigung verbessert grund-sätzlich die Intelligenz.
  • Eine Ausweitung des schulischen Musikunterrichts unter Einbeziehung aktiven Musizierens schadet nicht einmal dann den Leistungen in anderen Fächern, wenn diese dafür im Umfang reduziert werden.
  • Für das reine Musik-Hören ist zwar in einigen Studien ein positiver Zusammenhang zur räumlichen Wahr-nehmungsfähigkeit festgestellt worden (sogenannter „Mozart-Effekt“), insgesamt muss aber festgestellt werden, dass ein direkter Zusammenhang zwischen Musik-Hören und Steigerung der Intelligenz nicht nachweisbar ist.

Zu positiven Effekten für die Persönlichkeit kommt es also nach den vorliegenden wissenschaftlichen Ergebnissen nur, wenn die Schüler selber aktiv und mit Nachhaltigkeit musizieren.

Hier detaillierte Angaben zu diesen Ergebnissen:

Eigene musikalische Betätigung verbessert grundsätzlich die Intelligenz.

  • Bereits 1925 zeigte Terman an tausend überdurch-schnittlich intelligenten Kindern, dass mit einem hohen Intelligenzquotienten auch künstlerisch -musikalische Hochbegabung weit überzufällig häufig einher geht.1)
  • Glenn Schellenberg von der University of Toronto in Mississauga, Ontario, hat festgestellt, dass der Intelligenzquotient bei Sechsjährigen nach acht Monaten Klavierüben um bis zu drei Punkte
    ansteigt.2)
  • Laurel Trainor und ihr Team von der McMaster University im kanadischen Hamilton, Ontario, konnten in einer kleinen Studie zeigen, dass Vier- bis Sechsjährige nach einem Jahr Musikunterricht ein besseres Gedächtnis besaßen als die Vergleichs-gruppe.3)
  • Forscher der Northwestern University in Evanston, Illinois, konnten zeigen, dass Musiker besonders gute Fähigkeiten besitzen, Töne, aber auch Sprache zu verarbeiten.
  • Forscher vom Deutschen Institut für Wirtschafts-forschung (DIW) berichteten 2009, dass bei Kindern, die früh ein Instrument erlernen, auch die Schulnoten in Mathematik und Deutsch etwas besser sind als bei ihren Altersgenossen, die Sport treiben. Das galt allerdings nicht für Fremdsprachen. Jürgen Schupp und sein Team vom DIW hatten mehr als 2000 sechzehnjährige Kinder befragt und festgestellt, dass Kinder mit klassischer Musikausbildung bessere kognitive Fähigkeiten besaßen als Kinder, die im Sportverein waren. Auch die Noten waren besser und mehr von ihnen schafften den Übertritt auf das Gymnasium. Allerdings schnitten die sportlichen Kinder in Tests zur räumlichen Vorstellung besser ab. Die Ergebnisse waren unabhängig von der Herkunft der Kinder.
  • Eine Forschergruppe um die Psychologin Dr. Frances Rauscher (University of Wisconsin) und den Physiker Dr. Gordon Shaw (University of California) hat herausgefunden, dass Musikunterricht die Intelligenz von Kindern um ein vielfaches besser fördert als EDV-Unterricht. Wesentliche Grundlagen für mathe-matisch-naturwissenschaftliche Schulfächer, nämlich Abstraktionsvermögen und die Fähigkeit analytisch zu denken, sind bei den Kindern allein durch Musik eindeutig verbessert worden. Ihren Studien zufolge wird bereits durch frühe Erfahrungen bestimmt, welche Gehirnzellen (Neuronen) sich mit anderen vernetzen, bzw. welche absterben werden. Diese neuronalen Verbindungen sind für alle Formen der Intelligenz verantwortlich. Daher wird das Intelligenzpotential eines Kindes nur dann aus-geschöpft, wenn es bereits in der frühen Kindheit die notwendigen stimulierenden Erfahrungen macht.4)
  • In Hinblick auf die Bewegungsintelligenz ist es nahe liegend, dass intensives Training der Feinmotorik am Instrument auch im Alltag nützlich sein kann. Befunde aus der Motorikforschung sprechen dafür, dass geübte Bewegungen tatsächlich auch außerhalb des geübten Zusammenhanges die motorischen Fertigkeiten verbessern.5) Das spricht für positive Transfereffekte instrumentalen Übens in motorischer Hinsicht über das eigentliche Instrumentalspiel hinaus.

Eine Ausweitung des schulischen Musikunterrichts unter Einbeziehung aktiven Musizierens schadet nicht einmal dann den Leistungen in anderen Fächern, wenn diese dafür im Umfang reduziert werden.

  • Die bereits erwähnte Bastian-Studie kommt zu dem Schluss, dass trotz höherem Zeitaufwand für das instrumentale Üben, die Leistungen in den anderen Fächern in der Regel höher sind, als bei Kindern ohne aktive musikalische Betätigung.
  • Ernst Waldemar Weber über einen von ihm durchgeführten mehrjährigen Schulversuch mit insgesamt 50 Volksschulklassen in 10 Schweizer Kantonen:
    "In den Versuchsklassen traten trotz Reduktion der Lektionenzahl in Hauptfächern um 20 bis 25% auch in diesen keine Verluste in den Leistungen auf. Die Ausdrucksfähigkeit wurde gegenüber den Kontroll-klassen in einzelnen Bereichen verbessert, und es gab gute Entwicklungen im Bereich der Sprache. Recht deutlich sind die Resultate im Sozialbereich ausgefallen. Das Sozialklima verbesserte sich zwar in allen Klassen, die Verbesserung war jedoch in den Versuchsklassen in einigen Bereichen deutlicher als in den Kontrollklassen. Der Gruppenzusammenhalt nahm in den Versuchsklassen stärker zu. Bezüglich Motivation zeigen sich besonders ausgeprägte Gewinne der Versuchs gegenüber den Kontrollklassen, und zwar in zweierlei Hinsicht: Zum einen wird die Schule positiver gesehen, vor allem bezogen auf den Musikunterricht; zum anderen deutet sich eine positivere Einstellung zur Musik im allgemeinen an, also unabhängig vom Musikunterricht."6)

    Eine Kurzfassung der Studie finden Sie hier.


  • Maria Spychiger, Psychologin am Pädagogischen Institut der Universität Freiburg (Schweiz), begleitete einen Schulversuch, in dem der Hauptfachunterricht zugunsten des Musikunterrichtes um mehrere Wochenstunden reduziert wurde.
    "(...) Über alle Klassen gemittelt, erbrachten die „musikalischen Versuchskaninchen“ trotz eingesparter Hauptfachstunden keine geringere Leistung als die Kontrollklassen. Im Gegenteil: Beim Lesenlernen in der Grundstufe zeigte sich ein besonders deutlicher positiver Zusammenhang", so Spychiger.7)

    Eine Zusammenfassung der Dissertation von Maria Spychiger finden Sie hier.

  • In Wien gibt es (1997) seit mittlerweile 24 Jahren (...) den Sonderschultypus Hauptschule mit besonderer Rücksicht auf musikalische Begabung. (...) Walter Kern, Direktor einer solchen, verglich mehrere Jahre lang die Leistungen von Schülern in Musik- und Nicht-Musik-Klassen und kann nun belegen, wie ganzheitlich erstere ihre Mitglieder fördern. (...) Nach vier Jahren war der Notendurchschnitt in den Musikklassen - bei gleichen Lehrern um 0,7 bis 0,8 besser, und das, obwohl die Kinder hier durch den Schwerpunkt Musikunterricht zwei Wochenstunden mehr Unterricht hatten und zusätzlich Übungszeit für das Instrument, das für diesen Schultyp Pflicht ist, aufwenden mussten. Das heißt, trotz bedeutend größerer zeitlicher Beanspruchung durch Inhalte, die mit den übrigen Lernfächern nichts zu tun haben, waren die Leistungen auch in diesen wesentlich besser.8)

Für das reine Musik-Hören ist zwar in einigen Studien ein positiver Zusammenhang zur räumlichen Wahrnehmungs-fähigkeit festgestellt worden (sogenannter „Mozart-Effekt“), insgesamt muss aber festgestellt werden, dass ein direkter Zusammenhang zwischen Musik-Hören und Steigerung der Intelligenz nicht nachweisbar ist.

Österreichische Forscher um Jakob Pietschnig von der Universität Wien schauten sich insgesamt 39 Einzelarbeiten mit mehr als 3000 Testpersonen zu dem Thema an. Die Ergebnisse sind ernüchternd: Die Musik des Wunderkindes hat de facto keinen positiven Effekt auf das räumliche Vorstellungsvermögen.

Das Fazit von Forscher Pietschnig fällt deswegen eindeutig aus: "Ich empfehle jedem, Mozarts Musik zu hören. Aber die Erwartung, dadurch eine Steigerung der eigenen kognitiven Leistungsfähigkeit zu erzielen, ist nicht erfüllbar."9)

Zu positiven Effekten für die Persönlichkeit kommt es nach den vorliegenden wissenschaftlichen Ergebnissen nur, wenn die Schüler selber aktiv und mit Nachhaltigkeit musizieren.

Letztlich kann auch Dirk Bechtel zugestimmt werden, wenn er sagt: „Musikunterricht kann und darf letztlich nur durch den Wert von Musik, Musikmachen, Ermöglichen der Teilhabe am Kulturleben unserer Gesellschaft,... für unsere SchülerInnen legitimiert werden. Und das sollte auch als Begründung genügen!“

http://dirk-bechtel.de/forum/viewtopic.php?t=417

TOP


1) Terman LM, Oden MH. Genetic studies of Genius: Mental and physical traits of one thousand gifted children. Stanford University Press, Stanford, 1925

2) Schellenberg, E. G. (2004). Music Lessons Enhance IQ. Psychological Science, 15 (8), 511 – 514.
Schellenberg, E. G. (2006). Long-Term Positive Associations Between Music Lessons and
IQ. Journal of Educational Psychology, 98 (2), 457 – 468.

3) Trainor, L. J., Wu, L., & Tsang, C. D. (2004). Long-term memory for music: Infants remember tempo and timbre. Developmental Science, 7, 289-296.

4) in NAMM Playback 4/97

5) Hund-Georgiadis M, von Cramon DY: Motor-learning-related changes in piano players and non-musicians revealed by functional magnetic-resonance signals. Experimental Brain Research 125: 417-425 (1999) Mackintosh NJ. IQ and Human Intelligence. Oxford University Press, Oxford, 1998

6) Weber, E. W. (1993), "Musik macht Schule", "Die blaue Eule" Essen (vergriffen), Kurzübersicht bei:
http://www.ewaweber.ch/musik_macht_schule.htm

7) Maria Spychiger (1997), Mehr Musikunterricht an den öffentlichen Schulen?, Dissertation am Pädagogischen Institut der Universität Freiburg (Schweiz)

8) in Jaan Klasmann (1997), Tönende Entwicklungshilfe, "Psychologie heute" 7/97, S. 42-47

9) Jakob Pietschnig, Martin Voracek, Anton K. Formann (2010). Mozart effect-Shmozart effect: A meta-analysis. Intelligence, 2010