Instrument
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In der Regel spielen die Streicherklassenschüler auf Leihinstrumenten. Denn, ähnlich wie bei der Kleidung, ändert sich mit dem Wachstum des Kindes die erforderliche Instrumentengröße. Der zuständige Streicherklassenlehrer kann einschätzen, wie groß die Geige, die Bratsche, das Cello oder der Kontrabass für Ihr Kind sein sollte. Leihinstrumente gibt es in den Streicherklassen meist zu sehr günstigen Gebührensätzen, denn für die Anschaffung gab es in den vergangenen Jahren hohe Fördersummen vom Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur.

In den meisten Streicherklassenprojekten nehmen die Schüler ihr Instrument zum Üben mit nach Hause. Eine Ausnahme bilden an manchen Schulen die Kontrabässe – wegen der für den regelmäßigen Transport ungünstigen Größe bekommen die Kontrabass – Schüler einen Bass, der immer zu Hause bleiben kann, und spielen in der Schule auf einem für den Unterricht zusätzlich bereitgestellten Instrument.

Zu Hause ist Jeder selbst für die sachgerechte Behandlung seines Leihinstrumentes verantwortlich. Hier einige Tipps dazu:

  1. Das Instrument gehört nur in die Hände von Personen, die damit umgehen können – also Geschwisterkinder (und auch Haustiere!) bitte gut beaufsichtigen, wenn sie sich in der Nähe von Instrument und Zubehör aufhalten.
  2. Das Instrument muss nicht nach jedem Spielen wieder ins Etui gepackt werden, aber es sollte immer an einem sicheren Ort abgelegt sein – Durchgänge und Sitzflächen gehören zu den stark unfallgefährdeten Plätzen. Der Ablageplatz sollte eben und fest sein. Cello und Kontrabass nicht nur mit dem Hals, dem Wirbelkasten oder dem Boden an Tisch, Stuhl oder Wand anlehnen, sondern am besten auf die Zarge (das ist die Seite des Instrumentes) legen, Stachel einschieben und festdrehen.
  3. Holz ist ein Naturmaterial – deswegen reagieren Streichinstrumente auf Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsunterschiede. Die Saiten verstimmen sich, im Extremfall kann sogar das Holz Risse bekommen. Deswegen: direkte Nähe zur Heizung oder bei niedrigen Außentemperaturen zum offenen Fenster, sowie starke Sonneneinstrahlung und dauerhaft extrem niedrige Luftfeuchtigkeit vermeiden.
  4. Nässe schadet den meisten Streichinstrumenten, denn gute Instrumentenlacke sind empfindlich. Neben Regentropfen und feuchten Wischtüchern haben auch Getränke nichts in der Nähe des Instrumentes zu suchen.

In der Schule gibt es einen mit der Schulleitung vereinbarten Platz, an dem die Instrumente an den Tagen gelagert werden können, an denen sie in der Schule benötigt werden. Die Streicherklassenlehrer zeigen Kindern und Eltern diesen Ort. Das Instrument gleich am Morgen vor der ersten Schulstunde dorthin zu bringen, und es bis zum Verlassen der Schule dort zu belassen, reduziert die Unfallquote außerordentlich und ist bei versicherten Instrumenten Voraussetzung dafür, dass in einem eventuellen Schadenfall der Versicherungsschutz greift.
Vor dem Spielen sind einige Schritte nötig, um das Instrument spielfertig zu machen:

 

Geige/Bratsche

Cello/Bass

1.

Instrument auf einem Tisch oder auf dem Boden neben dem Stuhl ablegen – Kastenboden nach unten

Instrument mit dem Boden nach unten auf den Fußboden legen

2.

Reißverschluss und gegebenenfalls Schloss vollständig öffnen. Wenn vorhanden, Klettband am Instrumentenhals lösen

3.

Bogen herausnehmen, spannen und, wenn nötig, Bogenhaare mit Kolofonium (Bogenharz) einreiben

4.

Instrument und Schulterstütze herausnehmen, Instrument mit dem Wirbelkasten nach unten und dem Boden zum Spieler zwischen den Knien halten, Schulterstütze anbringen

Instrument und Stachelanker (beim Cello) herausnehmen, Instrument auf die Zarge (Seite) legen, Stachelanker am Stuhl anbringen (Cello), Stachellänge einstellen

5.

Stimmung der Saiten überprüfen und gegebenenfalls korrigieren (evtl. mit Stimmgerät) oder vom Lehrer prüfen und korrigieren lassen

Nach dem Spielen Bogen entspannen, Kolofoniumstaub (feiner, weißer Staub, der sich beim Streichen von den Bogenhaaren löst) mit einem trockenen, fusselfreien Tuch von den Saiten und der Instrumentendecke abwischen, Instrument sicher abstellen bzw. einpacken. Beim Einpacken des Instrumentes zeigt der Instrumentenboden immer nach unten. Zwei Besonderheiten sind zu beachten: Bei Geige/Bratsche unbedingt vor dem Schließen des Kastens Schulterstütze abnehmen, bei Cello und Bass den Bogen als Letztes ins Etui stecken.



Und wenn etwas kaputt geht? Bitte, legen Sie nicht selbst Hand an (auch wenn Sie handwerklich begabt sind), sondern kontaktieren Sie einen der Streicherklassenlehrer. Reparaturbedürftige Instrumente gehören in sachkundige Hände! Die Streicherklassenlehrer können kleine Reparaturen meist selbst ausführen. Sie können einschätzen, ob die Hilfe eines Geigenbauers nötig ist, und bei welchem Fachmann das Instrument am besten aufgehoben ist.